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Wir gehen wieder dem Monat November entgegen, der entsprechend unserer Tradition an die Toten erinnert. Wenn Stürme die bunten Blätter von den Bäumen reissen und Regen auf die Straßen peitscht nehmen wir uns oftmals wieder die Zeit über Tod und Leben nachzudenken. Wir spüren die endgültige Stille, die unsere lieben Verstorbenen hinterlassen, auch wenn wir sie in manchen Momenten ganz lebendig erinnern. Wir halten kurz inne, bevor wir wieder ins Alltägliche eintauchen.

Doch was tun wenn der Trauerfall gerade erst eingetreten ist? Ein Tag für die Beerdigung und dann weiterarbeiten? Kurzes Weinen oder heimliches Weinen und sich sonst kaum etwas anmerken lassen? Nein - so geht das an die seelische und körperliche Substanz.

Für das Trauern brauchen wir Zeit. Es ist notwendig dem Weinen Platz zu machen, denn es baut Stresshormone ab. Ruhe, Schlaf, viel frische Luft, verträgliche Rohkost und zusätzliche Vitamine sowie Magnesium helfen dem Betroffenen, den Trauerstress zu überwinden. Gehen Sie auch bewusst an die Sonne. Sie gleicht innere Spannung aus. 

Versuchen Sie den Tod des lieben Menschen anzunehmen.

Wenn es nicht unbedingt nötig ist um rechtliche Aspekte zu klären, vermeiden Sie Streit und Schuldzuweisungen. Wut, Hass und Vorwürfe belasten Sie noch mehr.

Messen Sie Ihren Blutdruck, denn es ist so, dass sich im Trauerfall der Blutdruck ändert. Er geht oftmals nach unten. Das Herz versucht dies auszugleichen indem es häufiger schlägt. Die Herzleistung in dieser psychisch belasteten Zeit ist aber eher schwach und gleicht den Blutdruck zunächst nicht aus.

Die Atmung ist jetzt meistens zu flach. Versuchen Sie dies durch Atemübungen an der frischen Luft auszugleichen oder tun Sie das bei großer Kälte in gelüfteten, beheizten Räumen. Führen Sie diese Atemübungen mindestens 2mal täglich durch. Sie fühlen sich dadurch besser.

Trauern schwächt und das Herz wird stärker belastet als sonst. Das erfordert, dass Sie Ruhe geben bis der seelische Stress abgebaut ist. Leistungsgedanken sind in dieser Zeit unangebracht. Wer sich zum Leisten zwingt und die Trauer wegdrückt , riskiert sie nicht zu verarbeiten. Das erschöpft die seelischen und körperlichen Reserven. Latente schlechte Laune, Niedergeschlagenheit und Depression können die Folgen solcher Vehaltensmuster sein. Auch eine Störung der Herztätigkeit oder Schädigung der Herzmuskultur ist möglich.

Beachtenswert ist, dass es beim Blutdruck nach einer gewissen Zeit zu einem Umkehreffekt kommt. Er reagiert unerwartet überschießend und es kann zu Blutdruckspitzen nach oben kommen. Dies geschieht bei Anspannung am Tag aber auch nachts im Schlaf, wenn seelische Verarbeitungsprozesse im Gange sind. Wer mit schnellem Herzschlag aufwacht, sollte deshalb nicht nur kurz aufstehen um auszutreten sondern auch seinen Blutdruck messen, um seine körperliche Situation besser einschätzen zu können. Halten Sie in Phasen mit Bluthochdruck den Kochsalzkonsum gering (Vorsicht bei Fertiggerichten und in Gasthäusern) und sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber. Meiden Sie Rauchen, Alkohol, reichlich Kaffee oder Tee sowie  Schokolade/Kakao. Das würde diese Situation verschlimmern. Essen Sie jetzt in häufigeren, kleinen, nicht belastenden Portionen. Gehen Sie Ihrem Blutdruck regelrecht aus dem Weg indem Sie sich draußen bewegen. Damit meine ich einen leichten Spaziergang, keine Anstrengung. Schlendern Sie ruhig, betrachten Sie die Gegend, atmen Sie regelmäßig. Das beruhigt und reguliert den Blutdruck.

Ist die Trauer trotz aller Geduld mit sich selbst  nur schwer  zu bewältigen, suchen Sie verstärkt Kontakte für gute Gespräche: Angehörige, Freunde, Seelsorger. Auch in Psychologen finden Sie geschulte und einfühlsame Gesprächspartner, deren Erfahrung, Methoden und Wege in dieser Zeit hilfreich sind.

Artikel von Viviana Rascher am 26.10.2008. Kopierrechte nur für die private, persönliche Nutzung.